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18. März 2023

DEGAM-Positionspapier zur elektronischen Patientenakte

ePA: Mehr Effizienz und Datenschutz gefordert

Nutzerfreundlich, gut strukturiert, bestmöglicher Datenschutz und für wissenschaftliche Nutzung geeignet – so sollte die elektronische Patientenakte (ePA) konzipiert sein, um ihr volles Potenzial in der Hausarztpraxis entwickeln zu können. „Davon ist die jetzige Version allerdings noch deutlich entfernt“, stellt die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) in einem neuen Positionspapier fest.

In der Hausarztpraxis der Zukunft werden nach DEGAM-Einschätzung immer mehr multimorbide Menschen hausärztlich versorgt werden müssen. Die elektronische Patientenakte kann hierbei an zentraler Stelle stehen: Angesichts der zunehmenden Spezialisierung rückten die Hausärztinnen und Hausärzte in die Rolle einer zentralen Instanz und könnten den Überblick über alle Behandlungsschritte bei anderen Fachdisziplinen behalten. „Theoretisch eignet sich die ePA sehr gut dafür, die medizinische Versorgung zu verbessern: Alle relevanten Patientendaten werden an einer Stelle zusammengeführt und stehen auch im Notfall sofort zur Verfügung. Praktisch werden diese Vorteile momentan jedoch nicht eingelöst“, sagt Prof. Martin Scherer, Präsident der DEGAM.

In ihrem Positionspapier listet die DEGAM konkrete Verbesserungsvorschläge auf:

  1. Strukturierte Datenübertragung (aus und in die hausärztliche Praxissoftware), um Daten nicht manuell übertragen zu müssen.

  2. Standardisierte Ablage mit Filter-, Sortier- und Suchmöglichkeiten für mehr Übersichtlichkeit.

  3. Einheitlicher Startbildschirm für die wichtigsten Informationen.

  4. Datenschutz durch ein wirksames Schutzkonzept sowie klare Haftungsregelungen und Sanktionen für möglichen Datenmissbrauch.

Bericht: Franz-Günter Runkel


Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
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