1. Juni 2023

Hausarztzentrierte Versorgung

Finanzielle Vorteile für HzV-Patienten gefordert

© Thomas Hauss

DHÄV-Vorsitzender Dr. med. Markus Beier (3.v.r.)

Um die Zahl der in die hausarztzentrierte Versorgung eingeschriebenen Patienten zu erhöhen, hat der Deutsche Hausärzteverband bei seiner Verbandstagung in Münster finanzielle Einschreibe-Boni gefordert. Noch 2023 sollten sich Politik und Krankenkassen für solche finanziellen Anreize für gesetzlich Versicherte stark machen. Der Verband hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Die Zahl der eingeschriebenen HzV-Patienten müsse zügig von heute 8,5 Millionen auf mindestens 10 Millionen Versicherte ansteigen. Mit Hilfe einer HzV-Website, die auf der Tagung beschlossen wurde, will der Verband Informationen zur HzV digital zur Verfügung stellen und außerdem digitale Wege der Einschreibung eröffnen. In weiteren Schritten will der Verband auch Services wie Rezeptbestellung oder Terminabsprachen über die Website möglich machen.

Steigender demografischer Bedarf und wachsende Kosten müssten zu einer Umstrukturierung der Patientenströme im ambulanten Gesundheitssystem führen. Aber auch honorartechnische Forderungen erhob der Verband. Das unterfinanzierte System des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs führt nach Angaben des DHÄV in Berlin und Hamburg dazu, dass rund 30% des Honorars aufgrund von Budgetüberschreitungen verloren gehe. Der DHÄV-Vorsitzende Dr. med. Markus Beier forderte eine neue hausärztliche Strukturpauschale im EBM. Zusätzlich müsse die angekündigte Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen schnell Wirklichkeit werden.

Bericht: Franz-Günter Runkel

DHÄV


Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
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