
28. April 2022
Typ-2-Diabetes
Moderne Diabetestherapie erfordert Risikostratifizierung
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Die Zeiten sind vorbei, als man bei jedem Typ-2-Diabetiker mit einer Metformin-Monotherapie starten sollte. Denn mit den GLP-1-Analoga und den SGLT2-Inhibitoren stehen heute zwei innovative Substanzgruppen zur Verfügung, für die in klinischen Studien neben der Blutzuckersenkung auch ein kardio- und nephroprotektiver Effekt nachgewiesen werden konnte. Für den GLP-1-Rezeptoragonist Semaglutid (Ozempic®) konnte das in dem umfangreichen SUSTAIN-Studienprogramm dokumentiert werden. Dabei zeigte die Substanz nicht nur eine überzeugende Wirkung auf HbA1c-Wert, Blutdruck und Körpergewicht. Vielmehr konnte in einer kardiovaskulären Outcome-Studie auch das kardiovaskuläre Risiko gesenkt werden. Vorteilhaft ist zudem, dass die Substanz nur einmal wöchentlich appliziert werden muss, ebenso wie das fehlende Hypoglykämierisiko.
Angesichts dieser Daten wird in der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) jetzt bei jedem Typ-2-Diabetiker zunächst eine Risikostratifizierung empfohlen. „Patienten mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko bzw. einer manifesten Atherosklerose oder einer bestehenden Nephropathie sollten primär zusätzlich einen GLP-1-Rezeptoragonisten erhalten“, so Prof.Dr.med. Sebastian Meyhöfer, Lübeck. Bei Vorliegen einer Herzinsuffizienz wird ein SGLT2-Inhibitor empfohlen. Bei entsprechendem Risikoprofil sollte keinem Patienten das organprotektive Potential des GLP-1-Rezeptoragonisten vorenthalten werden. Semaglutid biete die Möglichkeit einer modernen, individualisierten, Risiko-adaptierten Diabetestherapie.
Bericht: Dr. Peter Stiefelhagen
Quelle:
„Multifaktorielle Behandlung des Typ-2-Diabetes – heute und in Zukunft“, virtuelles Post-LIS-Pressegespräch der Firma Novo Nordisk, 11.3.2022
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