
19. Januar 2022
Emphysem-Diagnostik
Neue Röntgentechnologie im Patienteneinsatz
COPD ist gekennzeichnet durch teilweise zerstörte Lungenbläschen und eine Aufblähung der Lunge (Emphysem). In normalen Röntgenaufnahmen sind die feinen Unterschiede im Gewebe jedoch kaum sichtbar. Eine detailliertere Diagnostik ermöglichen erst aufwändige Bildgebungstechnologien. Eine schnelle und kostengünstige Option mit geringer Strahlenbelastung für Früherkennung und Nachuntersuchungen fehlt bisher. Forscher der Technischen Universität München haben jetzt erstmalig mit der Dunkelfeld-Technologie ein neues Röntgenverfahren für die Lungendiagnostik erfolgreich bei COPD-Patienten eingesetzt. Das neue Verfahren nutzt dazu Anteile des Röntgenlichts, die gestreut werden und beim konventionellen Röntgen unbeachtet bleiben. So macht es frühe Veränderungen in der Alveolarstruktur infolge der COPD sichtbar, benötigt dafür jedoch nur ein Fünfzigstel der in der Computertomographie üblichen Strahlendosis. Die Wissenschaftler erhoffen sich eine breite medizinische Anwendung ihrer neuen Technologie in der Früherkennung und dem Therapieverlauf von Lungenerkrankungen.
Quelle:
Pressemitteilung Technische Universität München (TUM)
Literatur:
Willer K et al.: Lancet Digital Health 2021; 3(11): e733-44. DOI: 10.1016/S2589-7500(21)00146-1
Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
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