
19. Januar 2022
Asthma und Allergien
Weichmacher können Blutbildung im Knochenmark beeinflussen
Für Verpackungen oder Kinderspielzeug wird oft Weichplastik verwendet. Die darin enthaltenen Weichmacher sorgen dafür, dass das Material flexibel bleibt. Diese sind allerdings nicht fest an den Kunststoff gebunden. Sie können aus dem Material austreten und von Menschen aufgenommen werden, wie z.B. der Weichmacher DEHP. Er wird schon länger mit der Entstehung von Asthma in Verbindung gebracht. So soll er die allergische Reaktion in der Lunge verstärken. Forscher der Hochschule Furtwangen haben nun in einer In-vitro-Studie herausgefunden, dass DEHP auch die Blutbildung aus Stammzellen im Knochenmark durch oxidativen Stress stört. Die Empfindlichkeit der Zellen hängt dabei maßgeblich von deren Stoffwechsel ab. Zellen, welche vorwiegend Fette abbauen, sind deutlich weniger empfindlich als solche, die vorwiegend Zucker verstoffwechseln. Dies führt dazu, dass bestimmte Blutzellen bereits bei geringen Konzentrationen des Weichmachers sterben, andere hingegen nicht.
Quelle:
Mitteilung Hochschule Furtwangen
Literatur:
Kaiser L et al.: Cells 2021;10(10):2703. https://doi.org/10.3390/cells10102703
Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
Neueste Artikel

Immunbooster hilft bei viralen Atemwegserkrankungen
Das Zentrum für Klinische Studien (ZKS) wurde von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eigens für die Impfstoff-Forschung eingerichtet, mit dem Ziel, Erkenntnisse aus der ...

Therapie der COPD
Für die Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) gibt es etablierte Leitlinien, die evidenzbasierte Empfehlungen bei verschiedenen Krankheitsausprägungen aussprechen ...

Rationale Antibiotikatherapie
Akute Atemwegsinfekte sind häufige Beratungsanlässe in der Hausarztpraxis. Die Mehrheit ist viral bedingt und selbstlimitierend, in bestimmten Fällen können Patientinnen und Patienten ...