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12. Oktober 2022

Typ-1-Diabetes

Darmmikrobiom möglicherweise beteiligt

Typ-1-Diabetes (T1D) ist eine Autoimmunerkrankung, die durch die Zerstörung der Beta-Zellen des Pankreas gekennzeichnet ist. Eine wichtige Rolle spielt in der Frühphase die Entwicklung von Autoantikörpern und T-Zellen, die auf ein Epitop in der B-Kette von Insulin (insB:9-23) gerichtet sind. US-Forscher haben jetzt eine Sequenz im menschlichen Darmbakterium Parabacteroides distasonis (P. distasonis) identifiziert, die dieses wichtige Insulin-Epitop nachahmt. Sie analysierten dazu mikrobielle Proteinsequenzen und identifizierten 17 Peptide, die zu mehr als 50% mit insB:9-23 identisch sind. Davon aktivierte die hprt4-18-Peptidsequenz in Zelluntersuchungen sowohl menschliche T-Zell-Klone von T1D-Patienten als auch von nicht adipösen diabetischen (NOD) Mäusen spezifisch für insB:9-23. Wurden NOD-Mäuse mit P. distasonis kolonialisiert, verstärkte dies die Entwicklung von T1D, es waren gegen das Darmbakterium gerichtete Antikörper nachweisbar.

Eine weitere Datenanalyse des Darmmikrobioms von Kindern mit erhöhtem T1D-Risiko (DIABIMMUNE-Studie) ergab, dass Kinder, deren Mikrobiom Sequenzen enthielt, die das hprt4-18-Peptid produzieren können, häufiger zwei oder mehr Autoantikörper entwickelten als Kinder ohne diese Sequenzen.

Girdhar K et al.: PNAS 2022; (31) 119: e2120028119. doi: 10.1073/pnas.2120028119


Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
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