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9. Dezember 2022

Leichte Schilddrüsenstörungen

Dennoch Risiko für Herztod erhöht

Schwere Überfunktionen der Schilddrüse können, das weiß man schon lange, zu Störungen des Herzrhythmus und dadurch zum plötzlichen Herztod führen. Welches Risiko mit nur leichten Über- oder Unterfunktionen einhergeht, war aber bisher unklar, die Studienlage uneinheitlich. Während bereits minimale Erhöhungen von Schilddrüsenhormonen, selbst normale Konzentrationen innerhalb des Referenzbereichs für Gesunde, mit einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod einhergehen sollen, war in anderen Studien kein eindeutiger Zusammenhang zu finden.

Eine aktuelle systematische Auswertung von 32 Studien mit 1,3 Mio. Teilnehmern eines internationalen Forscherteams hat nun gezeigt: Schon leichte Abweichungen der Schilddrüsenfunktion können das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Sowohl latente Hypothyreosen als auch latente Hyperthyreosen sagen demnach das Risiko für einen Herztod voraus. Darüber hinaus standen die Konzentrationen des freien Schilddrüsenhormons T4 (FT4) mit der Wahrscheinlichkeit für einen Herztod und andere kardiovaskuläre Ereignisse in Zusammenhang.

Müller P et al.: Frontiers in Cardiovascular Medicine 2022. Doi:10.3389/fcvm.2022.942971

Presseinformation Ruhr-Universität Bochum


Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
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