
24. Januar 2023
Hypertonie
Blutdrucksenkung auch bei Älteren!
Altershypertonie ist ein weitverbreitetes Phänomen: Ca. 20 bis 30 Mio. Menschen in Deutschland haben Bluthochdruck. Im Alter über 60 Jahre ist fast jeder Zweite davon betroffen. Der Grad der Gefäßverkalkung nimmt zu, damit steigt das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Und: Je länger Bluthochdruck unbehandelt bleibt, desto höher ist das Sterberisiko. Die Hälfte aller Schlaganfälle tritt bei über 70-Jährigen auf, die Überlebenschancen älterer Menschen nach einem Herzinfarkt verschlechtern sich mit jedem weiteren Lebensjahr. Etwa ein Viertel aller Betroffenen, die bei einem Infarkt 75 Jahre oder älter sind, überlebt diesen nicht. Hypertonie hat damit auch im Alter einen hohen Krankheitswert. Deshalb ist es ratsam, auch im höheren Alter mit einer medikamentösen Therapie zu beginnen. Studien haben gezeigt, dass ältere Menschen über 60 Jahre von einer Therapie im Hinblick auf Mortalität und Morbidität profitieren. Allerdings muss die Diagnostik bei älteren Menschen besonders sorgfältig erfolgen. Die Formel „normaler Blutdruck = 100 plus Lebensalter“, der sogenannte Erfordernis-Hochdruck im höheren Alter, ist nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sie kann auch Leben gefährden.
Quelle:
Pressemitteilung Deutsche Hochdruckliga
Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
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