
24. Januar 2023
Statistik
41%
– um so viel höher ist das Risiko für ischämische Herzkrankheiten, wenn Menschen einen Elternteil früh verlieren. Für einen Schlaganfall ist das Risiko bei einem solchen Ereignis um 30% erhöht. Diese Assoziation wurde nicht nur beobachtet, wenn die Eltern aufgrund kardiovaskulärer oder anderer natürlicher Ursachen starben, sondern auch bei unnatürlicher Todesursache. Der Zusammenhang war noch stärker, wenn beide Elternteile verstorben waren. Alter der Nachkommen zum Zeitpunkt des Verlustes oder das Geschlecht des verstorbenen Elternteils hatten dagegen keinen Einfluss. Das Risiko für einen akuten Myokardinfarkt war in den ersten drei Monaten nach dem Verlust am höchsten.
Das ergab eine Kohortenstudie mit 3,76 Mio. Personen aus landesweiten Registern in Schweden und Dänemark, die im Schnitt über fast 29 Jahre nachbeobachtet wurden. Insgesamt 523.496 Personen verloren in diesem Zeitraum einen Elternteil.
Die Autoren empfehlen aufgrund dieser Ergebnisse, dass Familienangehörige und medizinisches Personal bei Hinterbliebenen verstärkt auf das erhöhte kardiovaskuläre Risiko achten sollten.
Quelle:
Chen H et al.: JAMA Netw Open 2022; 5(6):e2218178. doi:10.1001/jamanetworkopen.2022.18178
Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
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