
13. Mai 2022
Anorexie
Patientinnen profitieren auch langfristig von Psychotherapie
Obwohl Magersucht (Anorexia nervosa) auf den ersten Blick rein äußerliche Merkmale aufweist, handelt es sich um eine schwerwiegende psychosomatische Erkrankung, die insbesondere Frauen betrifft. Die internationalen Behandlungsleitlinien empfehlen dementsprechend auch Psychotherapie als die Behandlung der Wahl für Erwachsene mit Magersucht, die je nach Schwere der Erkrankung auch ambulant erfolgen kann. Eine Studie, die diese Empfehlung bereits berücksichtigt, ist die „Anorexia Nervosa Treatment of Outpatients“ (ANTOP). In der weltweit größten randomisierten Psychotherapiestudie zu diesem Thema wurden 242 Anorexie-Patientinnen drei zu vergleichenden Behandlungsprogrammen – fokale psychodynamische Therapie, kognitive Verhaltenstherapie, optimierte Behandlungen der Richtlinienpsychotherapie – zugeteilt. Die in einer 1-Jahres-Nachbeobachtung festgestellten Behandlungsvorteile wurden jetzt im Rahmen einer 5-Jahres-Nachuntersuchung überprüft. Das Ergebnis: 5 Jahre nach Therapieende konnten 41% der Patientinnen als genesen eingestuft werden, weitere 41% zeigten teilweise Magersucht-Symptome und 18% litten immer noch am Vollbild der Erkrankung.
Literatur:
Herzog W et al.: Lancet Psychiatry 2022; doi:10.1016/S2215-0366(22)00028-1
Quelle:
Gemeinsame Pressemeldung der Universitätskliniken Tübingen und Heidelberg
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