
17. November 2022
„Pneumovisions“
Therapie der COPD – ein Update
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Bei der Veranstaltung „Pneumovisions“ in Berlin gab Prof. Dr. Marek Lommatzsch, Pneumologe aus Rostock, einen Überblick über neueste Erkenntnisse zur COPD. In der Diagnostik hält er neben der Anamnese Biomarker für sehr hilfreich. Ein COPD-Patient komme auch in der Exazerbation nie über 100 FeNO (ppb), daher passe ein Wert >100 nicht zu einer klassischen COPD-Diagnose. Dieser würde eher auf Asthma oder eine COPD-Komponente hinweisen. Lommatzsch konstatierte, dass bei Patienten mit einem FeNO >20 ppb eine erhöhte Exazerbationsneigung vorliege. Er ist überzeugt, dass die FeNO-Messung an Bedeutung gewinnen wird, auch wenn sie aktuell noch eine IGeL ist. „Sie wird de facto unverzichtbar werden“, so Lommatzsch.
Die Definition der COPD nach GOLD 2021 mit einem Tiffeneau-Index (FEV1/FVC) < 70% ist nach Meinung von Lommatzsch überholt. In der deutschen Leitlinie NVL COPD 2021 stehe bereits im Gegensatz zur GOLD-Empfehlung 2021, dass für die Definition der Obstruktion das Lower Limit of Normal (LLN) verwendet werden soll und nicht der Grenzwert von 70%.
Der sog. Z-Score müsse etabliert sein. „Wenn der Z-Score –1,65 ist, dann ist das ein pathologischer Tiffeneau-Index“, so Lommatzsch. Das sei die moderne, heutige Definition der Obstruktion, wie in der aktuellen ERS-Guideline beschrieben. Es sei aber auch die Frage, ob die FEV1-Einteilung für die spirometrischen GOLD-Stadien so weiter bestehen sollte. Denn die gleiche FEV1 sei im Verhältnis zum eigenen Normwert bei einem 20-Jährigen etwas komplett anderes als bei einem 80-Jährigen. Deshalb hält Lommatzsch die Sollwert-Einteilung (GOLD 1–3) für schwierig. Die internationalen Leitlinien zur Lungenfunktion schlagen vor, dass man die FEV1-Einschränkung nicht mehr an den Prozent-Sollwerten festmacht, sondern möglicherweise die Z-Scores verwendet.
Bericht: Ulrike Tietze
Quelle:
Hybrid-Veranstaltung „Pneumovisions“, Veranstalter: Berlin-Chemie, Oktober 2022
Zitierhinweis: erschienen in dieser Ausgabe
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